Im Jahre 1955 ließ die
Stadt Hornberg durch den Bildhauer Knittel aus Freiburg einen Stadtbrunnen errichten, der
die Bürger und Gäste an die Begebenheit des Hornberger Schießens erinnern soll. Er
stellt auf einem Sockel einen Landsknecht dar, zu dessen Füßen im Entwurf eine leere
Pulverkiste vorgesehen war. Auf Vorschlag des damaligen Stadtbaueisters Wolfgang Neuß,
damals auch Zunftmeister, wurde der Pulverkiste ein Narr hinzugefügt, der den Landsknecht
wegen seines verschossenen Pulvers auslacht. Aus diesem Narr entstand im Winter 1956/57
der erste Brunnenhansel. Die Maske wurde von dem Hornberger Schnitzer Walter Kühn
geschnitzt und das Häs von seiner Frau genäht.
Da diese fröhliche Maske in der Öffentlichkeit großen Anklang fand, wurde das Häs
1960 als zweite Zunftmaske in die Narrenzunft Hornberg übernommen.
Dieses Narrenhäs wird vorwiegend von Kindern und Frauen getragen, obwohl der
Brunnenhansel, der Narr, eine männliche Figur darstellt. Der Narr ist ein Symbol des
Tarot, der Schlüssel des Spieles, welcher uns hilft, über die Welt nachzudenken. Als
Spaßmacher und komische Figur, auch als törichter Mensch, ist es ihm gestattet,
spöttisch auf Fehler hinzuweisen.
Die Maske trägt die zweizipflige Narrenkappe. Die Farben der Stoffe sind vielfältig.
Rot und gelb, grün und rot oder grün und gelb sind die Farbpaarungen. Ein mit langen
Zipfeln und einer Halskrause versehenes buntes Narrencape überdeckt das grundfarbene
Oberteil. Um die Hüfte spannt sich ein mit langen Zipfeln bestücktes Gürtelband. Die
Unterarme stecken in Stulpen. Alle Stoffzipfel des Narrengewandes sind mit kleinen
Narrenglöckchen versehen. Ein mit langen bunten Bändern verzierter Narrenstab ist das
Attribut des Brunnenhansels.